Wer Schauspiel macht, lernt. Immer. Man studiert andere Menschen und findet sich selbst dabei.
Elisabeth Lanz
Als junge verträumte Schauspielanwärterin hatte ich die Idealvorstellung mich für jede Rolle völlig leer zu machen und ganz in einer Figur aufzugehen. Dies hat sich sehr schnell verwandelt und gedreht und heute würde ich sagen, je gefüllter, voller und erfahrener ich bin, desto mehr kann ich meinen Rollen auch geben. Ich habe einmal eine Geschichte von einem Bildhauer gelesen, der seine Arbeit so erklärte, dass er all das Überflüssige einfach vom Stein abschlägt, im Stein selber ist der Löwe nämlich längst da. So sehe ich die Schauspielerei inzwischen auch. Es ist alles da – ich muss erst mal voll sein, um dann das Überflüssige weglassen zu können. Sich leer zu machen, um von einer Rolle gefüllt zu werden ist eine Herangehensweise an der man in diesem Beruf nur zerbrechen kann. Zuerst einmal habe ich mich selber, um das was da in mir ist, in einer Rolle noch weitere Blüten treiben zu lassen.